SEC-Klage Binance im Kreuzfeuer: Bitcoin und Co. unter Druck

Binance, die weltweit größte Krypto-Börse, wurde von der Securities and Exchange Commission (SEC) verklagt. Bitcoin und der Krypto-Markt geben nach. Die Ereignisse im Überblick.

Phillip Horch
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bitcoin binance kurs

Beitragsbild: Shutterstock

| Binance steht unter Druck, Bitcoin auch

Binance sieht sich Anschuldigen der US-Börsenaufsicht SEC gegenüber. Wie in den Abendstunden des 5. Juni bekannt geworden ist, wirft die Securities and Exchange Commission (SEC) der weltweit größten Krypto-Börse vor, die US-Bundesgesetze für Wertpapiere missachtet zu haben.

Der Bitcoin-Kurs und der Krypto-Markt sind im Zuge der bekannt gewordenen Anschuldigungen deutlich eingebrochen. Der aktuelle Bitcoin-Kurs beträgt 25.787,00 US-Dollar. In den letzten 24 Stunden ist er um 3,78 Prozent gefallen. Im Wochenverlauf verzeichnet er ein Minus von 7,25 Prozent. Innerhalb des vergangenen Monats ist der Kurs um 11 Prozent gefallen.

Binance: Die Vorwürfe im Überblick

Laut Klageschrift soll Binance die US-Bundesgesetze für Wertpapiere missachtet und sich dadurch um Milliarden von US-Dollar bereichert haben, während sie die Assets der Anleger gefährdet haben soll.

Die Beklagten sollen US-Investoren unrechtmäßig dazu verleitet haben, Krypto-Asset-Wertpapiere über nicht registrierte Handelsplattformen auf Binance.com und Binance.US zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln.

Darüber hinaus wird behauptet, dass Binance, deren CEO Changpeng “CZ” Zhao, sowie die Unternehmen BAM Trading (Dachgesellschaft von Binance US) und BAM Management Maßnahmen zur Vorbeugung von manipulativen Handelspraktiken auf der Binance-US-Plattform nur vorgetäuscht haben sollen. Tatsächlich sollen diese Schutzmaßnahmen für Investoren jedoch nicht existiert haben.

Binance und BAM Trading sollen laut Klage unter der Leitung und Kontrolle von Zhao drei wesentliche Funktionen des Wertpapiermarktes – Börse, Broker-Dealer und Clearingstelle – auf den Binance-Plattformen ohne die notwendige Registrierung bei der SEC angeboten haben.

SEC fordert Rückzahlung von Geldern

Die SEC behauptet weiterhin, dass die Beklagten bewusst versucht hätten, die US-Regulierung zu umgehen, während sie gleichzeitig Wertpapierdienstleistungen für US-Kunden erbrachten. Dadurch sollen Milliarden von US-Dollar von US-Investorengeldern einem Risiko ausgesetzt worden sein.

Die SEC fordert eine endgültige gerichtliche Entscheidung, die die Angeklagten dauerhaft daran hindert, weitere Verstöße gegen die Bundesgesetze für Wertpapiere zu begehen. Außerdem sollen die Angeklagten zur Rückgabe ihrer unrechtmäßig erlangten Gewinne mit Vorurteilszinsen verpflichtet werden.

Die Klage war vor dem Gericht des District of Columbia eingereicht worden, da die Angeklagten es versäumt hätten, sich in diesem Bezirk als Börse, Broker-Händler oder Clearingstelle bei der SEC zu registrieren.

Bitcoin und Co. im Negativtrend: Das müssen Investoren jetzt wissen

In einem öffentlich gewordenen Statement versichert Binance jedoch, dass die Gelder der Investoren sicher seien. Ferner wolle man sich laut Changpeng Zhao mit Nachdruck gegen die Klage verteidigen.

Jonas Jünger, Binance Chef Deutschland, gibt dazu folgendes Statement gegenüber BTC-ECHO ab:

Wir bedauern das jüngste Vorgehen der SEC. Von Beginn an haben wir in unserer Zusammenarbeit mit der SEC auf Transparenz und Kooperation gesetzt, um alle offenen Fragen zu klären. Wir respektieren die Entscheidung der Aufsicht und sind weiterhin offen für jegliche Fragen rund um Binance.

Jonas Jünger, Binance Chef Deutschland

Auch die Vorwürfe, die entsprechenden Genehmigungen nicht besessen zu haben weißt Binance gegenüber BTC-ECHO zurück:

Die BNB-Token ist kein Wertpapier, sondern ein nativer Token. Zudem ist BUSD kein Wertpapier. Wir stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden, um Klarheit zu schaffen und etwaige Missverständnisse auszuräumen, und sind zuversichtlich, dass dies gelingt.

Jonas Jünger, Binance Chef Deutchland

Falls sich die Vorwürfe gegenüber der Krypto-Börse jedoch bestätigen sollten, könnten sich Investoren auf weitere Verwerfungen gefasst machen. Zumindest kurzfristig ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Bitcoin-Kurs und der Krypto-Markt bei einem negativen Ausgang für Binance weiter nachgeben. Schließlich haben wir es hier mit der weltweit größten Krypto-Börse zu tun.

Langfristig dürfte der Krypto-Markt von der Binance-Affäre jedoch keine tieferen Wunden davon tragen. Für mutige Investoren könnte es hier sogar eine Möglichkeit geben, günstig Kryptowährungen nachzukaufen.

Bitcoin und Co. “sicher und geschützt”

Jonas Jünger jedenfalls betont, dass alle Kundengelder auf Binance sicher seien:

Alle Vermögenswerte der Nutzer auf Binance und den Binance-Tochterplattformen, einschließlich Binance.US, sind sicher und geschützt. Wir führen ein Proof-of-Reserve-System, mit dem Nutzer ihre Vermögenswerte mit Hilfe eines Merkle-Baums verifizieren können.

Jonas Jünger, Geschäftsführer Binance Deutschland

Disclaimer: Keine Anlageberatung. Alle Informationen sind nach bestem Wissen recherchiert, können aber aufgrund der Aktualität der Ereignisse keinen Anspruch auf Vollständigkeit stellen.

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