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7 faszinierende Fakten zum S&P 500

Aktien
Foto: Getty Images

Kein anderer Index ist so schillernd wie der Dow Jones Industrial Average. Der gute Dow ist mittlerweile 122 Jahre alt und damit der zweitälteste Index in den USA hinter dem Dow Transportation Index.

Allerdings ist er leider auch ein ziemlich nutzloser Index im Hinblick auf die Aussagekraft, was die US-Wirtschaft angeht. Er besteht nur aus 30 Komponenten, was bedeutet, dass einige Branchen wenig oder gar nicht vertreten sind. Und, noch wichtiger, er ist ein preisgewichteter Index. Das bedeutet, dass der Aktienkurs und nicht die Marktkapitalisierung bestimmt, wie viel Einfluss eine Aktie innerhalb des Index hat. So hat Boeing mit seinem Aktienkurs von fast 335 Dollar fast zehn Mal so viel Einfluss wie der Arzneimittelherstellers Pfizer, der einen Aktienkurs von derzeit rund 37 Dollar hat – allerdings gegenüber Boeing eine um etwa 20 Milliarden Dollar höhere Marktkapitalisierung hat.

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Interessante Fakten über Amerikas wichtigste Aktien-Benchmark, den S&P 500

Wenn wir einen wirklich umfassenden Überblick über den Zustand der US-Börse und US-Wirtschaft brauchen, dann ist der breite S&P 500 mit seinen repräsentativen 500 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Sektoren die viel bessere Wahl.

Wie der Dow ist auch der S&P 500 reich an Geschichte und interessanten Fakten. Hier sind, in loser Reihenfolge, sieben faszinierende Fakten, die dir vielleicht noch gar nicht bekannt waren.

1. Anfangs enthielt der Index keine 500 Unternehmen

Vor etwas mehr als 61 Jahren, am 4. März 1957, nahm der S&P 500, wie wir ihn heute kennen, Gestalt an. Damals wie heute bestand der Index aus 500 Unternehmen. Aber der S&P 500 hat nicht immer 500 Unternehmen getrackt. Als er 1923 erstmals eingeführt wurde, hieß er einfach “Composite Index” und verfolgte die Performance einer relativ kleinen Anzahl von Unternehmen. Diese wurde 1926 auf 90 Aktien erweitert und blieb bis zur Expansion auf 500 Unternehmen im März 1957 so bestehen.

2. Es gab viele Zu- und Abgänge, aber viele Große sind geblieben

Man kann sich vorstellen, dass es seit 1957 jede Menge Bewegung in der Listung gab. Ein Komitee ist für die regelmäßige Überprüfung und Ersetzung von Unternehmen im S&P 500 verantwortlich, um sicherzustellen, dass der Index die Dynamik der US-Wirtschaft so gut wie möglich widerspiegelt.

Laut einem Bericht von Bloomberg vom März 2007, 50 Jahre nach der Einführung des modernen S&P 500, waren gerade noch 86 Gründungsmitglieder übrig. Obwohl diese Zahl in den letzten elf Jahren dank Fusionen, Übernahmen, Konkursen und Entscheidungen des Komitees noch einmal gesunken ist, gibt es immer noch Dutzende von Unternehmen, die seit mehr als 61 Jahren Teil des S&P 500 sind. Beispiele sind unter anderem Coca-Cola, Merck, Pfizer, PepsiCo. und Kroger.

3. Eigentlich besteht der S&P 500 derzeit aus mehr als 500 Aktien

Hier ein schöner Fun-Fact für die nächste Party: Technisch gesehen trackt der S&P 500 mehr als 500 Aktien. Obwohl der Index auf 500 Unternehmen begrenzt ist, haben einige Unternehmen mehr als eine Aktiengattung ausgegeben, d.h. der Index bildet zwei oder mehr dieser Klassen ab. Mit Stand Juli 2018 verfolgte der S&P 500 eigentlich 505 Aktien.

So hat Google, das heute unter dem Namen Alphabet (WKN:A14Y6F) bekannt ist, im Jahr 2014 eine neue Aktiengattung ausgegeben. Die bereits bestehenden Aktien der Klasse C bieten kein Stimmrecht, während die 2014 ausgegebenen Aktien der Klasse A eine Stimme pro Aktie erlauben. Da Alphabet ein Riesenunternehmen ist, macht die Aufnahme in den S&P 500 natürlich Sinn – aber eben nur, wenn der Index beide Sorten verfolgt.

4. Es gibt strenge Kriterien für die Aufnahme

Obwohl der Ausschuss das letzte Wort darüber hat, welche Unternehmen in den S&P 500 aufgenommen und auch wieder entfernt werden, gibt es einige ziemlich klare Richtlinien für die Aufnahme. Zu den Auswahlkriterien gehören:

Eine Marktkapitalisierung von mehr als 6,1 Milliarden Dollar.

Der jährliche Dollarwert, der zu einer Float-bereinigten Marktkapitalisierung gehandelt wird, ist größer als 1,0.

Ein minimales monatliches Handelsvolumen von 250.000 Aktien in jedem der sechs Monate vor der Prüfung durch den Ausschuss.

Muss an einer der großen US-Börsen gelistet sein (keine Over-the-Counter-Aktien).

Bestimmte Wertpapiere sind nicht zugelassen, wie z.B. Kommanditgesellschaften, Master-Limited Partnerships, OTC-Aktien, Vorzugsaktien, Royalty Trusts und börsengehandelte Wertpapiere.

5. Die 10 größten Unternehmen machen mehr als 21 % des Index aus

Auch wenn der S&P 500 nicht preisgewichtet ist, wird er doch stark von einer relativ kleinen Anzahl von Komponenten beeinflusst. Mit Stand 5. Juli 2018 machten die 10 größten Komponenten mehr als 21 % der Gewichtung des S&P 500 aus:

  1. Apple: 3,924345 %
  2. Microsoft: 3,300070 %
  3. Amazon.com: 2,947227 %
  4. Facebook: 2,049400 %
  5. Berkshire Hathaway Klasse B: 1,553777 %.
  6. JPMorgan Chase: 1,520523 %
  7. ExxonMobil: 1,500398 %
  8. Alphabet Klasse C: 1,469428 %
  9. Alphabet Klasse A: 1,467526 %
  10. Johnson & Johnson: 1,443485 %

Betrachtet man diese Liste, lässt sich erkennen, dass Tech-Unternehmen ähnlich wie beim Nasdaq die wichtigsten Rollen einnehmen.

6. Der S&P 500 hat seit 1950 drei Dutzend Korrekturen erfahren

Während wir häufig die Börse als Kapitalvermehrer wahrnehmen, sollte man beachten, dass Abwärtstrends und Korrekturen — definiert als ein Absturz von mindestens 10 % gegenüber einem Höchstwert — durchaus häufig vorkommen.

Nach Angaben des Börsenanalyse-Unternehmens Yardeni Research hat der S&P 500 seit Anfang 1950 36 Korrekturen durchlaufen, also etwa alle zwei Jahre. Obwohl Bärenmärkte weniger verbreitet sind – es gab nur drei in den letzten 36 Jahren – ist ein Abwärtstrend an der Börse unvermeidlich.

Interessanterweise haben jedoch 22 dieser 36 Korrekturen innerhalb von 104 Tagen oder weniger ihren Tiefpunkt erreicht. Nur bei sieben Gelegenheiten seit 1950 hat eine Korrektur länger als 288 Tage gedauert, und das ist nur zweimal seit 1982 geschehen (Dotcom-Blase und Finanzkrise). Mit anderen Worten, Korrekturen, wie sie im S&P 500 üblich sind, sind in der Regel nur von kurzer Dauer.

7. Er ist ein Paradebeispiel für den langfristigen Horizont

Betrachten wir doch einmal die langfristige Kontinuität des S&P 500.

Eine Investition in den S&P 500 über einen Zeitraum von 20 Jahren hätte trotz häufiger Korrekturen zu keinem Zeitpunkt zu einem Verlust geführt. Mit Ausnahme der Korrektur zu Beginn dieses Jahres wurden zudem alle bisherigen 35 Korrekturen seit 1950 durch Hausse-Rallyes vollständig aufgehoben.

Kurzum, der breit angelegte S&P 500 hat gezeigt, dass sich Geduld auf Dauer auszahlt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, Apple, Berkshire Hathaway und Facebook.

Dieser Artikel von Sean Williams erschien am 10.7.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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