Angst vor Spionage :
Kongress: Google soll nicht mit Huawei zusammenarbeiten

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Huawei baut viele verschieden Produkte, unter anderem Videokameras zur digitalen Flugfeldüberwachung.
Ist der chinesische Konzern Huawei eine Bedrohung für die Sicherheit? Amerikanische Abgeordnete kritisieren Google für seine Zusammenarbeit – und wollen etwas ganz anderes.

Amerikanische Kongressabgeordnete beider Parteien haben Google nahe gelegt, die Zusammenarbeit mit dem Telekom-Unternehmen Huawei Technologies zu überdenken. Der chinesische Konzern sei eine Bedrohung für die Sicherheit, hieß es in einem Brief an Google-Chef Sundar Pichai. Eine Google-Sprecherin sagte, man habe Verträge mit Dutzenden Herstellern auf der ganzen Welt. Ihnen werde dabei kein besonderer Zugang zu Nutzer-Daten gewährt. „Unsere Vereinbarungen beinhalten einen Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit für die genutzten Daten.“ 3,2 Milliarden Smartphones gibt es auf der Welt, in mehr als 80 Prozent der Geräte steckt das Betriebssystem von Google.

In dem Schreiben wurde zudem die Entscheidung des Internet-Konzerns kritisiert, ein gemeinsames Projekt mit dem amerikanischen Militär im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu beenden. „Während wir bedauern, dass Google die lange und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Militär und Technologie-Konzernen nicht fortführen wollte, sind wir noch mehr enttäuscht darüber, dass Google offenbar gewillt ist, eher die Kommunistische Partei Chinas als das US-Militär zu unterstützen.“ Google hatte nach massiver Kritik seiner Mitarbeiter beschlossen, das Drohnen-Projekt „Maven“ nicht zu verlängern.

Die Rolle von chinesischen Tech-Unternehmen wird in den Vereinigten Staaten zunehmen kritisch gesehen. Auch die amerikanische Regierung hat den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei schon als Bedrohung für die nationale Sicherheit bezeichnet. Der Grund: Es könnte den superschnellen Netzwerkstandard 5G dominieren, auf den zum Beispiel selbstfahrende Autos oder andere vernetzte Geräte angewiesen sind.

Auch der chinesische Telekommunikationsanbieter ZTE ist in Amerika geächtet. Er hatte trotz amerikanischer Sanktionen Geschäfte mit iranischen Unternehmen gemacht, woraufhin die amerikanische Regierung ZTE mit einem mehrjährigen Zulieferungsstopp von amerikanischen Technologien belegte. Der Konzern steht deshalb vor seinem Ende, da er von elektronischen Komponenten aus Amerika abhängig ist. Der republikanische Senator Marco Rubio schrieb kürzlich auf Twitter, verglichen mit ZTE sei Huawei „100 Mal schlimmer“.