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Globalwafers bietet mehr "Endgültiges Angebot" aus Taiwan für deutschen Siliziumkonzern Siltronic

Der taiwanische Wettbewerber Globalwafers erhöht sein Übernahmeangebot für Siltronic abermals. Mit dem führenden deutschen Hersteller von Siliziumwafern soll der Markt der boomenden Chipindustrie aufgemischt werden.
Begehrte Ware: Siliziumwafer sind das Rohmaterial der heiß laufenden Chipindustrie

Begehrte Ware: Siliziumwafer sind das Rohmaterial der heiß laufenden Chipindustrie

Foto: MATTHIAS RIETSCHEL/ AP

Der taiwanische Chipzulieferer Globalwafers hat sein Übernahmeangebot für den Münchener Rivalen Siltronic ein zweites Mal aufgestockt. Die Nummer drei auf dem Weltmarkt für Siliziumscheiben (Wafers) zur Herstellung von Computerchips bietet nun 4,35 Milliarden Euro, wie Globalwafers am Samstag mitteilte.

Den immer noch abwartenden Aktionären von Siltronic winken nun 145 Euro je Aktie. Das sind fünf Euro mehr, als die Asiaten am Freitag in Aussicht gestellt hatten. "Dies stellt allerdings unser endgültiges Angebot dar und entspricht einem fairen Preis für alle Siltronic-Aktionäre", sagte Globalwafers-Chefin Doris Hsu (57).

Die im MDax notierte Siltronic-Aktie  war am Freitag als Reaktion auf die erste Erhöhung deutlich über die gebotenen 140 Euro hinaus gestiegen, bis auf 147,35 Euro. Zum Xetra-Schluss lag sie bei 145,20 Euro.

Globalwafers hatte dabei am Markt zugekauft und kommt nun auf knapp 37 Prozent der Anteile - einschließlich der 30,8 Prozent, die der Siltronic-Großaktionär Wacker Chemie den Asiaten angedient hat. Siltronic war einst eine Tochter von Wacker und wurde 2015 an die Börse gebracht. Bis zum kommenden Mittwoch, an dem die Annahmefrist endet, müssen die Taiwaner auf 65 Prozent kommen - sonst ist der Zukauf gescheitert.

Bund ruft Taiwan um Hilfe gegen Chipmangel

Globalwafers will mit dem Kauf von Siltronic, der weltweiten Nummer vier, zum Branchenführer Shin-Etsu aus Japan aufschließen, der auf 30 Prozent Marktanteil kommt. Der Vorstand von Siltronic steht hinter dem Plan.

Die Chipindustrie erlebt einen gewaltigen Boom  und steht vor Megaübernahmen. Aktuell leiden mehrere Branchen wie die Autoindustrie darunter, dass das Angebot an Halbleiterbauteilen wie Mikrochips oder Sensoren die rasch wachsende Nachfrage nicht deckt. Das lähmt vielerorts die Produktion. Wie die "Saarbrücker Zeitung" am Samstag berichtete, setzte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) einen Hilferuf an die Regierung Taiwans ab.

In Taiwan sitzt neben dem Lieferanten Globalwafers auch der führende Chiphersteller TSMC, der sein Investitionsbudget für dieses Jahr Mitte Januar von 17 Milliarden auf 28 Milliarden Dollar aufstockte. Globalwafers-Chefin Hsu begründet das Gebot für Siltronic mit der Forderung ihrer Kunden, die Kapazität zu erweitern.

ak/Reuters
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