ERWE Immobilien: Bewertungsergebnis in 2020 durch Corona-Effekte gedrückt - Aktienanalyse




15.04.21 12:50
GSC Research

Düsseldorf (www.aktiencheck.de) - ERWE Immobilien-Aktienanalyse von GSC Research:

Jens Nielsen, Aktienanalyst von GSC Research, senkt in einer aktuellen Aktienanalyse sein Kursziel für die Aktie der ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE).

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 habe die ERWE Immobilien AG überraschend deutlich unter den letzten Schätzungen des Analysten abgeschlossen. Ursächlich hierfür seien neben höher als erwartet ausgefallenen Kostensteigerungen auch inzwischen doch stärker ausgeprägte negative Effekte der Corona-Krise gewesen.

Diese hätten zum einen das Bewertungsergebnis betroffen, das durch Zeitwertminderungen bei Einzelhandels- und Hotelflächen belastet worden sei. Allerdings sei dabei mit 9,4 Mio. Euro immer noch ein signifikant positiver Wert zum Ausweis gekommen, während Mitbewerber mit Fokus auf reine Retail-Nutzungen Abwertungen ihres gesamten Immobilienbestands um 10 bis 11 Prozent hätten vornehmen müssen. Zum anderen habe sich die Vermarktung vermietungsfähiger Flächen angesichts der Corona-bedingt verhaltenen Nachfrage schwierig gestaltet. Zu Mietrückständen sei es bei ERWE jedoch unverändert nur in Einzelfällen gekommen, während der Retail-orientierte Wettbewerb von Rückstandsquoten um 10 Prozent berichtet habe.

Auch das laufende Jahr dürfte maßgeblich durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen geprägt werden. Der Wohnimmobilienmarkt sei hiervon nicht betroffen. Jedoch sei der langjährige Trend steigender Büromieten durch das Corona-bedingte verstärkte Arbeiten vom Homeoffice gebrochen worden. Allerdings bleibe abzuwarten, inwieweit sich diese Tendenz auch nach einem Abklingen der Pandemie fortsetzen werde. So würden laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft nur 6,4 Prozent der Firmen in diesem Jahr ihre Büroflächen reduzieren wollen.

Die Hotelbranche dürfte erst bei einer nachhaltigen Aufhebung der internationalen Reisebeschränkungen und weitgehenden Rückkehr zu einer (neuen) Normalität wieder an ihr Vorkrisenniveau anknüpfen können. Beim Einzelhandel werde der Strukturwandel in den deutschen Innenstädten indes durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Siegeszug des Onlinehandels massiv vorangetrieben. Laut einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) habe die Pandemie den Umbruch um sieben bis acht Jahre beschleunigt, die Forscher würden bis 2023 mit der Schließung von 80.000 Läden rechnen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwarte sogar bis zu 120.000 Geschäftsaufgaben.

Die Kommunen würden sich jedoch dafür einsetzen, ihre Innenstädte am Leben zu erhalten. Dabei sei mit zunehmenden Umstrukturierungen der bisher eher monothematischen Einzelhandelsnutzungen auf neue Mischkonzepte aus Retail, Dienstleistungen, Kultur, Bildung, Freizeit und Wohnen zu rechnen. Hier stehe das über eine jahrzehntelange Branchenerfahrung verfügende ERWE-Management mit seiner Expertise im Bereich der Revitalisierung und Neupositionierung von Immobilien bereit, um diesen Umstrukturierungsprozess aktiv zu begleiten.

Dabei biete die aktuelle Krise auch weiterhin große Chancen für aussichtsreiche Neuinvestments. So wolle die Gesellschaft ihr mit knapp 193 Mio. Euro bilanziertes Immobilienvermögen in den nächsten drei bis fünf Jahren mindestens verdoppeln. Zudem würden vor allem die Projektentwicklungen in Krefeld und Friedrichsdorf bereits in diesem Jahr noch erhebliches Wertsteigerungspotenzial bergen.

Insgesamt bekräftige der Analyst daher seine Überzeugung von der Tragfähigkeit und Potenzialstärke des ERWE-Geschäftsmodells mit Konzentration auf zeitgemäße und zukunftsfähige Mischnutzungskonzepte mit einer gut gestreuten Risikostruktur. Auf Basis des von ihm ermittelten fairen Werts nehme er sein Kursziel für die Aktie des Immobilienspezialisten etwas von 4,35 auf 4,15 Euro zurück.

Jens Nielsen, Aktienanalyst von GSC Research, bestätigt aber auf dem aktuellen Kursniveau seine "halten"-Einstufung für die ERWE Immobilien-Aktie. Da das Handelsvolumen infolge des geringen Streubesitzes auch nach der Ende 2020 erfolgten Aufnahme in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse weiterhin gering sei, sollten Orders stets limitiert erteilt werden. (Analyse vom 15.04.2021)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.

Börsenplätze ERWE Immobilien-Aktie:

Börse Frankfurt-Aktienkurs ERWE Immobilien-Aktie:
3,70 EUR -1,07% (15.04.2021, 08:33)

XETRA-Aktienkurs ERWE Immobilien-Aktie:
3,80 EUR (14.04.2021)

ISIN ERWE Immobilien-Aktie:
DE000A1X3WX6

WKN ERWE Immobilien-Aktie:
A1X3WX

Ticker-Symbol ERWE Immobilien-Aktie:
ERWE

Kurzprofil ERWE Immobilien AG:

Die ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE) konzentriert sich auf den Aufbau eines ertragsstarken Gewerbeimmobilienbestands. Bevorzugte Standorte sind aussichtsreiche innerstädtische Lagen in deutschen Großstädten und in ausschließlich "A"-Lagen kleinerer Städte und Kommunen. Akquiriert werden Immobilien, deren Wertsteigerungspotenzial durch neue Nutzungskonzepte nachhaltig ausgenutzt werden können, so dass ein renditestarker, werthaltiger Bestand mit deutlich steigenden Einnahmen entsteht. Das Unternehmen ist in Frankfurt im Regulierten Markt (General Standard) und an den Wertpapierbörsen in Frankfurt a. M. (XETRA), Berlin, Düsseldorf und Stuttgart im Freiverkehr notiert. (15.04.2021/ac/a/nw)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Die diesem Artikel zugrundeliegende Finanzanalyse / Studie zu dieser Gesellschaft ist im Auftrag dieser Gesellschaft oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person oder Unternehmens erstellt worden.







 
 
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Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
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DE000A1X3WX6 A1X3WX 1,20 € 0,12 €
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Tradegate (RT)
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Frankfurt 0,39 € 0,00%  23.04.24
München 0,545 € 0,00%  23.04.24
Xetra 0,468 € 0,00%  23.04.24
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Düsseldorf 0,34 € -4,49%  23.04.24
Berlin 0,358 € -20,09%  23.04.24
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