Steico, Atoss, Medios, Secunet, Verbio: Die heimlichen Stars der 2. Reihe

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Anlegern entgehen interessante Anlagemöglichkeiten, wenn sie sich lediglich auf die Blue Chips bzw. Standardwerte konzentrieren. In der zweiten oder dritten Börsenreihe verstecken sich echte Champions. Diese gilt es zu identifizieren.

Abseits der Standardwerte

In den Wirtschafts- und Börsennachrichten finden die deutschen Blue Chips aus dem DAX besonders große Beachtung. Dabei wird häufig vergessen, dass die deutsche Wirtschaft hauptsächlich vom Mittelstand getragen wird. Etwas, wofür die gesamte Welt den deutschen Wirtschaftsstandort beneidet. In vielen anderen Ländern haben sich einige stark zentrierte Monopolstrukturen rund um die größten Wirtschaftsstandorte etabliert. Anders in Deutschland.

Hierzulande sind selbst in der tiefsten Provinz exportstarke Unternehmen zu finden, die in ihren Nischensegmenten auf dem Weltmarkt häufig eine führende oder sogar dominierende Stellung einnehmen. Neben der deutschen Ingenieurskunst ist dies ein weiterer Grund, warum Deutschland zu einem besonders starken Exportland werden konnte. Die Exportstärke fußt unter anderem auf dem Label „Made in Germany“, das besonders viele Weltmarktführer aus dem deutschen Mittelstand hervorgebracht hat.

Dabei gibt es verschiedene Abgrenzungen zwischen den einzelnen Unternehmen. Zwischen Mittelstand (kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 249 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro und einer Bilanzsumme von bis zu 43 Mio. Euro + größere inhaber- oder familiengeführte Firmen) und den deutschen Blue Chips bzw. Standardwerten sind die Mid- bzw. Small-Caps oder Nebenwerte einzuordnen.

SDAX erneut als Outperformer?

Diese börsennotierten und damit auch Privatanlegern für Investments leicht zugänglichen Unternehmen sind zum Teil im MDAX, SDAX oder außerhalb der wichtigsten deutschen Börsenindizes zu finden. Sie zeichnen sich häufig durch ein relativ geringes Marktvolumen und geringere Handelsumsätze im Vergleich zu den Standardwerten aus. Dies kann dazu führen, dass ihre Aktienkurse größeren Schwankungen unterliegen. Allerdings sind unter ihnen viele sogenannte „Hidden Champions“ zu finden.

Welche Chancen sich in der zweiten oder dritten deutschen Börsenreihe verstecken, zeigte sich im Vorjahr. Während der deutsche Leitindex DAX im Börsenjahr 2020 eine angesichts der Corona-Krise beachtliche Kursperformance von +3,5 Prozent hinlegte, konnte der deutsche Mid-Cap-Index MDAX um 8,8 Prozent an Wert zulegen.

Beim Kleinwerteindex SDAX lag das Plus sogar bei etwa 18 Prozent. Damit hat der SDAX im Corona-Krisenjahr 2020 eine klare Outperfomance gegenüber DAX und MDAX hingelegt. Aus vergangenen Kursverläufen kann man nicht mit Sicherheit auf die zukünftige Performance schließen, allerdings hat das Vorjahr gezeigt, was möglich ist. Zumal die Aktienmärkte insgesamt ihre positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen könnten.

Konjunkturerholung in Sicht

Genauso wie die großen Blue Chips wollen auch die Mid- und Small-Caps von der erwarteten Konjunkturerholung nach der coronabedingten Delle profitieren. Dabei soll die Erholung besonders schnell vonstattengehen, da die Bundesregierung über verschiedene Maßnahmen wie Kurzarbeit versucht hat, Kündigungen zu vermeiden. Nun soll die Wirtschaft ohne Verzögerungen anspringen, da die Impfprogramme auf Hochtouren laufen und das öffentliche Leben inzwischen langsam wieder zum Leben erwacht.

Deutschen Unternehmen kommt auch der Umstand zugute, dass die EZB weiterhin eine lockere Geldpolitik fährt und mithilfe ihrer Nullzinspolitik und Anleihenkäufe versucht, die europäische Wirtschaft zu stützen. Gleichzeitig wird auf diese Weise versucht, den Euro etwas abzuschwächen, was großen und kleinen Unternehmen aus einer Exportnation wie Deutschland in besonderer Weise zugutekommt.

EZB hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest

Die laufende Konjunkturerholung nach der Corona-Delle ist jedoch nicht der einzige Grund, warum deutsche Nebenwerte in den kommenden Jahren punkten sollten. Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt auch dafür, dass in ganz Europa der Immobilienmarkt angekurbelt wird. Überall wird gebaut. In Deutschland wird der Immobilienmarkt zusätzlich von der Wohnungsknappheit angeheizt. Gute Nachrichten für die Baubranche. Zudem schreitet die Energiewende voran.

Es stellt sich nicht nur die Frage, wo und wie viel gebaut wird. Das „Wie“ und mit welchen Materialien spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, sodass sich Unternehmen wie Steico, die auf ökologische Holzfaser-Dämmstoffe setzen, über eine gute Auftragslage freuen können. Der ökologische Gedanke findet sich auch in dem zunehmenden Bewusstsein, CO2-Emissionen im Verkehrsbereich zu vermeiden, sodass Anbietern von Biokraftstoffen wie Verbio in Zukunft eine wachsende Bedeutung zukommt.

Wichtige Signale

Darüber hinaus werden auch in deutschen Unternehmen und Behörden Trends wie die Digitalisierung vorangetrieben. Dies begünstigt Softwareanbieter, die dabei helfen, diesen Umstieg möglichst schnell voranzubringen und beispielsweise auch das Thema Cybersecurity adäquat zu adressieren. Darüber hinaus haben die Forschungserfolge des Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech gezeigt, dass hierzulande auch an innovativen Arzneimitteln gearbeitet wird.

Biontech hat es mit seinem Partner Pfizer geschafft, in Rekordzeit einen auf der neuartigen mRNA-Technologie basierenden Impfstoff zu entwickeln. Damit wächst die Hoffnung, diese Technologie zum Beispiel für individualisierte Krebstherapien einsetzen zu können. Entsprechend dürfte dies auch einen Schub für andere Unternehmen bedeuten, die sich auf individualisierte Arzneimittel spezialisiert haben. Unter den deutschen Mid- und Small-Caps sind viele Unternehmen, die nicht nur von einer Konjunkturerholung oder der deutschen Exportstärke, sondern von diesen Zukunftstrends profitieren sollten.

Bildquelle: Pressefoto STEICO SE

Steico profitiert vom zunehmenden ökologischen Bewusstsein

Die niedrigen Zinsen haben in den vergangenen Jahren für einen Boom am Immobilienmarkt gesorgt. Gleichzeitig sorgen die Umwelt- und Klimaschutzdiskussion sowie die Energiewende dafür, dass der Einsatz von Dämmstoffen sowie Materialien aus nachhaltigen Quellen immer wichtiger wird. Gute Nachrichten für Steico SE.

Trend hin zu mehr Naturprodukten

Das Unternehmen aus Feldkirchen im Landkreis München ist Weltmarktführer bei der Herstellung und dem Vertrieb von ökologischen Holzfaser-Dämmstoffen sowie ein führender Anbieter von innovativen Konstruktionsprodukten aus Holz. Mit der branchenweit größten Produktpalette an ökologischen Dämmstoffen und einem innovativen Konstruktionssystem für den Holzbau sieht sich Steico (WKN: A0LR93 / ISIN: DE000A0LR936) in einer einzigartigen Position im Markt. Nahezu die gesamte tragende und dämmende Gebäudehülle eines Gebäudes kann mit Steico-Produkten errichtet werden.

Die internationalen Kunden des Steico-Konzerns stammen aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbaubetriebe, Fertighausindustrie, Laminat- und Parkettbodenherstellung sowie Baumärkte. Zudem passen die ökologischen Dämmstoffe und Konstruktionsprodukte des Unternehmens in die Zeit eines gestiegenen ökologischen Bewusstseins. Der Trend hin zu mehr Naturprodukten im Bau sowie der wachsende Holzbauanteil haben in den vergangenen Jahren für ein starkes Wachstum bei Steico gesorgt. Zwischen 2007 und 2019 konnte Steico ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 9,3 Prozent realisieren.

Investitionen in noch mehr Wachstum

Im Geschäftsjahr 2020 lag das Umsatzplus mit 9,9 Prozent sogar etwas höher als im langfristigen Durchschnitt. Mit 308,8 Mio. Euro wurde trotz der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ein neuer Umsatzrekord erzielt. Die Ergebnisse entwickelten sich ebenfalls erfreulich. So konnte das EBIT um 2,4 Prozent auf rund 33,3 Mio. Euro gesteigert werden. Auch 2021 soll positiv verlaufen. Laut Managementprognose dürften das gestiegene ökologische Bewusstsein sowie nationale und europäische Programme, die Klimaschutz mit Wirtschaftsförderung verbinden, zu einer steigenden Nachfrage nach ökologischen Dämmstoffen und einer weiteren Stärkung des Holzbaus führen.

Dank kontinuierlichem Kapazitätsaufbau sieht sich Steico für die Fortsetzung des Wachstums hervorragend aufgestellt. Konkret wird für 2021 mit einem Umsatzwachstum oberhalb von 10 Prozent und einer EBIT-Quote zwischen 11 und 12 Prozent gerechnet. Dank dieser Aussichten investiert Steico in neue Produktionsanlagen für Holzfaser-Dämmstoffe.

In Gromadka (Polen) wird ein Dämmstoffwerk mit drei Produktionsanlagen errichtet. Für flexible Holzfaser-Dämmmatten werden zwei Anlagen errichtet, deren gemeinsame Gesamtjahreskapazität bei über 1 Million Kubikmeter (cbm) liegen wird. Auf einer weiteren Anlage mit rund 500.000 cbm Jahreskapazität werden stabile Holzfaser-Dämmplatten aus dem Trockenverfahren produziert. Während das Gesamtinvestitionsvolumen bei 75 Mio. Euro liegt, wird zur Sicherstellung zukünftiger Nachfragesteigerungen eine Produktionsaufnahme für Ende 2022 angepeilt.

Bildquelle: Pressefoto Atoss Software AG

Geld sparen dank Atoss-Software

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen dazu veranlasst, Mitarbeiter zu entlassen. Die verbleibenden Kräfte müssen möglichst effizient eingesetzt werden. Atoss Software (WKN: 510440 / ISIN: DE0005104400) hilft Unternehmen dabei, mithilfe seiner Personalmanagement-Programme (Workforce Management, WFM) Mitarbeiter effizient einzusetzen und Geld zu sparen.

Rekordjagd geht weiter

Die Wichtigkeit der Atoss-Dienstleistungen zeigte sich für viele Firmen im Geschäftsjahr 2020. So konnte das 1987 gegründete Unternehmen aus München den 15. Umsatz- und Ergebnisrekord feiern, während viele andere Unternehmen angesichts der coronabedingten Konjunkturdelle mit Umsatzeinbußen und Ergebnisrückgängen zu kämpfen hatten. Atoss profitierte davon, dass das Thema Digitalisierung mit COVID-19, Lockdowns, HomeOffice oder Trends wie Cloud Computing noch wichtiger wurde.

Beim Konzernumsatz erreichte Atoss 2020 ein zweistelliges Wachstum im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 86,1 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte überproportional um 36 Prozent auf 26,2 Mio. Euro gesteigert werden, sodass die EBIT-Marge von 27 Prozent im Vorjahr auf eindrucksvolle 30 Prozent verbessert wurde. Damit hat die Gesellschaft ihren strategischen Wachstumskurs auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auf hohem Niveau fortgesetzt bzw. ausgebaut. Auf Managementseite freute man sich ganz besonders über die nachhaltige Steigerung des Anteils jährlich wiederkehrender Umsätze. Diese profitierten von dem planmäßigen Ausbau des Cloudgeschäfts.

Besonders innovationsstark

Auf Managementseite ist man überzeugt, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzen wird. Schließlich sei das Interesse an digitalen Lösungen zur bedarfsorientierten Personaleinsatzplanung weiterhin ungebrochen. Im Bericht zum Geschäftsjahr 2020 heißt es: „Gerade in Zeiten volatiler Marktentwicklung verbunden mit hohen Anforderungen an die innerbetriebliche Steuerung und Flexibilisierung – wie aktuell durch den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie ausgelöst – sind für Unternehmen wirksame und hocheffiziente Softwarelösungen zur bedarfsoptimierten Personaleinsatzplanung essentiell. Hinzu kommt der aktuell klar sichtbare enorme Nachholbedarf von Unternehmen im Rahmen der Digitalisierung.“

Daher geht das Atoss-Management von einer Fortsetzung der Rekordentwicklung im laufenden Geschäftsjahr mit einem Umsatz von über 95 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von mindestens 27 Prozent aus. Ein Grund für den anhaltenden Unternehmenserfolg von Atoss ist der Umstand, dass konsequent jährlich 20 Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung fließen. Wohl auch deshalb gehört Atoss laut EU Industrial R&D Investment Scoreboard zu den 100 investitionsstärksten Software-Unternehmen Europas. Entsprechend setzen mehr als 10.000 Unternehmen aller Branchen und Größen auf Atoss, wenn es um Menschen im Arbeitsprozess geht. Insgesamt werden mehr als 3,5 Millionen Arbeitnehmer weltweit mit Atoss Workforce Management Lösungen geplant und gesteuert.

Bildquelle: Pressefoto MEDIOS AG

Medios und der Zukunftstrend individualisierte Medizin

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind die mRNA-Impfstoffe von Moderna oder Biontech in aller Munde. Diese haben jedoch nicht nur an bahnbrechenden COVID-19-Vakzinen gearbeitet. Sie beschäftigen sich auch mit personalisierten Krebstherapien. In Zukunft dürfte sich die Medizin immer mehr in Richtung auf jeden Patienten individuell angepasster Behandlungsmethoden entwickeln. Entsprechend gut aufgestellt sieht sich die Medios AG.

Auf den einzelnen Patienten zugeschnitten

Krankheiten treffen Menschen in verschiedener Weise. Wie gut, dass der Bereich Specialty Pharma schon vor Corona zu einem der wichtigsten Trends der Gesundheitsbranche gehörte. Medios (WKN: A1MMCC / ISIN: DE000A1MMCC8) bedient diesen Markt zum Beispiel mit Infusionen, die jeweils auf Basis von individuellen Krankheitsbildern und Parametern wie Körpergewicht und Körperoberfläche zusammengestellt und produziert werden. Dabei arbeitet Medios mit Apotheken vor Ort zusammen und gehört zu den führenden Anbietern in Deutschland.

Specialty Pharma steht für den gesamten Bereich rund um die Behandlung komplexer und beratungsintensiver Erkrankungen, wie Krebs, HIV oder Hämophilie. Diese Therapien sind kostenintensiv und oft kommen speziell auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Arzneimittel zum Einsatz. Die Wachstumsaussichten sind hervorragend. Zwischen 2018 und 2023 wird dem Specialty-Pharma-Segment am Pharmamarkt vonseiten des Medios-Managements ein Wachstumspotenzial von 50 Prozent beigemessen.

Steigende Nachfrage

Patientenindividuelle Therapien gewinnen in der modernen Medizin immer weiter an Bedeutung und sollen das Gesundheitssystem nachhaltig verändern. Zudem wirken sich Trends wie der medizinische Fortschritt und die demografische Entwicklung positiv aus. Stetig kommen neue Behandlungsmöglichkeiten für seltene und chronische Krankheiten hinzu, die in unserer älter werdenden Gesellschaft immer mehr Nachfrage erfahren.

In einem Gespräch mit „marktEINBLICKE“ sagte Matthias Gärtner, Medios-CEO und -CFO, dass Medios in diesem Umfeld in Zukunft sowohl organisch als auch anorganisch wachsen möchte. Mit Zukäufen wie Cranach Pharma und Kölsche Blister sei das Wachstum im Vorjahr auf eine noch breitere Basis gestellt worden. „Alleine durch Cranach wird die Anzahl unserer Partnerapotheken von derzeit rund 330 auf rund 500 steigen; unser langfristiges Ziel liegt bei rund 1.000 Partnerapotheken“, sagt Gärtner. In Deutschland soll das Angebot an Specialty-Pharma-Produkten von rund 650 auf 1.000 ansteigen.

Ein weiteres Zukunftsthema betrifft die Digitalisierung. Online-Apotheken sind im Kommen. Das Unternehmen stellt sich auf die neue Situation ein. Laut Matthias Gärtner ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein Megatrend, der auch die Specialty-Pharma-Branche betreffen würde. „Wir wollen diese Entwicklung aktiv mitgestalten und haben mit mediosconnect bereits eine digitale Handelsplattform für individualisierte Arzneimittel entwickelt, die Ärzte, Krankenkassen und spezialisierte Partnerapotheken miteinander verbindet“, so Gärtner.

Bildquelle: markteinblicke.de

Secunet sorgt für Datensicherheit

COVID-19 hat dafür gesorgt, dass das Thema Home Office in vielen Firmen und Behörden angekommen ist. Selbst wenn die Corona-Krise ausgestanden sein sollte, werden nicht sofort sämtliche Mitarbeiter zu ihren Schreibtischen in den Unternehmenszentralen zurückkehren. Auch in vielen anderen Bereichen hat COVID-19 der Digitalisierung einen Schub versetzt. Dies bedeutet aber auch, dass die Sicherheitsanforderungen im IT-Bereich zunehmen. Gut für Secunet (WKN: 727650 / ISIN: DE0007276503), Deutschlands führendem Cybersecurity-Unternehmen.

Coronabedingter Sondereffekt

Secunet hat verschiedene Produkte und Beratungsdienstleistungen im Angebot, um bei seinen Kunden für widerstandsfähige, digitale Infrastrukturen und den höchstmöglichen Schutz für Daten, Anwendungen und digitale Identitäten zu sorgen. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet. Es ist im Segment Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet. Secunet ist spezialisiert auf Bereiche, in denen es besondere Anforderungen an die Sicherheit gibt – wie Cloud Computing, IIoT, eGovernment und eHealth. Zu den Kunden zählen die Bundesministerien, mehr als 20 DAX-Konzerne sowie weitere nationale und internationale Organisationen. In Zeiten von Corona wurden vor allem die Geschäfte mit deutschen Behörden angekurbelt.

Als Reaktion auf die veränderte Gestaltung der Arbeit infolge der Corona-Pandemie haben diese die Ausstattung mit sicheren mobilen Arbeitsplätzen forciert, die für die Arbeit im Mobile Office erforderlich sind. Der coronabedingte Sondereffekt sorgte dafür, dass im Bereich Public Sector, dessen Angebot sich an die öffentlichen Bedarfsträger im In- und Ausland sowie an internationale Organisationen richtet, der Umsatz im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf 237,1 Mio. Euro zulegte. Damit stieg der Anteil des Geschäftsbereichs am Umsatz des Secunet-Konzerns im Geschäftsjahr 2020 auf 83 Prozent, nach 75 Prozent im Vorjahr. Konzernweit lag das Umsatzplus bei 26 Prozent auf 285,6 Mio. Euro.

Ausgezeichnete Marktposition

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich sogar um 56 Prozent auf 51,6 Mio. Euro. Damit erreichte die Gesellschaft zum siebten Mal in Folge historische Höchstwerte bei Umsatz und EBIT. Der Nettogewinn legte um 58 Prozent auf 35,0 Mio. Euro zu. Dank dieser positiven Entwicklung zahlt Secunet seinen Anteilseignern für 2020 eine Dividende in Höhe von 2,54 Euro je Aktie. Ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 1,56 Euro. Und dies in Zeiten, in denen COVID-19 für allerhand Unsicherheiten am Markt sorgt.

Das Secunet-Management bleibt auch für 2021 optimistisch, obwohl einige coronabedingte Sondereffekte fehlen sollten. Das EBIT soll auf 38 Mio. Euro steigen. Zudem sagte Vorstandschef Axel Deininger bei der Präsentation der 2020er-Geschäftsergebnisse, dass Secunet zu Beginn des Jahres 2021 eine ausgezeichnete Marktposition habe und für weiteres, nachhaltiges Wachstum gut aufgestellt sei. Schließlich würden mit der zunehmenden Digitalisierung auch die Angriffspunkte für Cyber-Kriminelle zunehmen.

Bildquelle: Pressefoto Verbio

Verbio: Biokraftstoffe für weniger CO2-Emissionen

Nicht erst seitdem die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg Berühmtheit erlangte, wird auf der ganzen Welt versucht, mehr für den Klimaschutz zu tun, langfristig von fossilen Treibstoffen unabhängig zu werden und die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Die Verbio Vereinigte Bioenergie AG trägt dazu mit ihren Biokraftstoffen bei.

Eigene Technologien

Das Unternehmen mit Sitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) ist einer der führenden, konzernunabhängigen Bioenergieproduzenten in Europa. Verbio (WKN: A0JL9W / ISIN: DE000A0JL9W6) setzt auf selbst entwickelte, innovative Technologien. Besonders stolz ist man darauf, dass Biokraftstoffe (Biodiesel, Bioethanol und Biogas) von Verbio bis zu 90 Prozent CO2-Reduktion erreichen. Verbio stellt jedoch nicht nur konventionelle Biokraftstoffe (Biodiesel und Bioethanol) her.

Das Unternehmen hat auch fortschrittliche Biokraftstoffe der sogenannten 2. Generation (aus 100 Prozent Rest- und Abfallstoffen) in Form von Biomethan aus agrarischen Reststoffen und 100 Prozent Stroh im Angebot. Die entsprechenden Technologien zur Herstellung hat Verbio selbst entwickelt. Wie Claus Sauter, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Verbio, in einem Interview mit „marktEINBLICKE“ sagte, würde das Unternehmen dadurch besonders flexibel auf Markt- und Gesetzesänderungen reagieren können. Außerdem würde dies ein überdurchschnittliches Margenniveau in allen Marktsituationen garantieren.

Fokus auf Wachstum

Verbio ist nicht nur in Deutschland und Europa aktiv. Besonders aussichtsreiche Märkte stellen die USA und Indien dar. Entsprechend dürfte man sich bei Verbio über die Wahl des Demokraten Joe Biden zum 46. US-Präsidenten gefreut haben. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hat er die Rückkehr der USA zum Pariser Klimaabkommen angeordnet. Außerdem sind weitere Vorhaben in Sachen Umweltpolitik angedacht. Zu Hause profitiert Verbio wiederum laut Sauter von der Erhöhung des EU-Klimaziels auf 55 Prozent Emissionsreduktion sowie der entsprechenden Umsetzung dieser Zielvorgabe in nationales deutsches Recht.

Weitere Wachstumschancen ergeben sich für Verbio laut CEO Sauter durch den Eintritt in den europäischen BioLNG-Markt im Sommer 2021. „BioLNG ist der bisher einzige verfügbare Biokraftstoff für die großflächige Dekarbonisierung des Güterverkehrs – insbesondere mit LKW. Es ist der kostengünstigste erneuerbare Kohlenwasserstoff. Allein in Deutschland erwarten wir ein Marktpotenzial von 18.000 GWh bis Ende 2023. In diesem Zusammenhang plant Verbio den Ausbau der Biomethan-Produktion bis Ende 2022 von derzeit ca. 900 GWh pro Jahr auf 2.000 GWh pro Jahr und den Aufbau eines eigenen BioLNG-Tankstellennetzes in Deutschland/Europa“, sagt Claus Sauter weiter.

In Zukunft wird sich Verbio verstärkt auch Produkten außerhalb des Biokraftstoffmarktes wie Sterol – einem Rohstoff für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sowie Schmier-, Duft- und Reinigungsmitteln aus Pflanzenöl bzw. Biodiesel widmen und auf diese Weise weitere Wachstumsmöglichkeiten generieren.

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG