Banco Santander: Kreditrisiko nimmt weiter ab - Aktienanalyse




13.08.21 14:56
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - Banco Santander-Aktienanalyse von der Raiffeisen Bank International AG:

Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG, rät in einer aktuellen Aktienanalyse die Banco Santander-Aktie (ISIN: ES0113900J37, WKN: 858872, Ticker-Symbol: BSD2, Nasdaq OTC-Symbol: BCDRF) weiterhin zu kaufen.

Beim diesjährigen Stresstest der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) habe die Banco Santander ihre Krisentauglichkeit unter Beweis gestellt. Demnach sei die harte Kernkapitalquote (CET1) im sogenannten adversen Szenario, welches einen massiven und langen Konjunktureinbruch sowie ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld simuliere, im fortgeschrittenen Ansatz um 258 Basispunkte auf 9,31% gesunken. Insofern verfüge das Institut selbst in einem schwierigen Marktumfeld über einen soliden Kapitalpuffer. Im Basisszenario festige sich die CET1-Quote bis zum Jahr 2023 dagegen um satte 305 Basispunkte auf 14,94%.

Banco Santander sei geografisch hervorragend diversifiziert. Europa habe im Jahr 2020 rund 37% zum Konzerngewinn beigesteuert, Nordamerika 21% und Südamerika 42%. Dadurch sei man vergleichsweise weniger dem anhaltenden Niedrig- bzw. Negativzinsumfeld in der Eurozone ausgesetzt, wo die EZB ihre ultra-expansive Geldpolitik noch lange beibehalten werde.

Die Erträge seien in H1 2021 im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 8% auf EUR 22,7 Mrd. und die Kosten um 3% auf EUR 10,4 Mrd. gestiegen. Das Aufwands-Ertragsverhältnis habe sich im Jahresvergleich um 1,6 Prozentpunkte auf außerordentlich niedrige 45,7% verbessert, womit man im europäischen Spitzenfeld rangiere. Bezogen auf das zweite Quartal hätten sich Erträge und Kosten
um 9% bzw. 6% erhöht.

Unter dem Strich hätten die Spanier im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinn von EUR 4,21 Mrd. eingefahren (+153% im Jahresvergleich). Bezogen auf das zweite Quartal habe ein Gewinn von EUR 2,07 Mrd. (+40%) zu Buche gestanden, womit die Markterwartungen von im Schnitt EUR 1,76 Mrd. klar übertroffen worden seien.

Im ersten Halbjahr habe Banco Santander Risikovorsorgen im Ausmaß von EUR 3,75 Mrd. dotiert (-42% im Jahresvergleich). Die Abnahme spiegle die konjunkturelle Erholung wider. Die Quote der notleidenden Kredite sei im Jahresvergleich um vier Basispunkte auf 3,22% gesunken und sei zwar höher als bei anderen europäischen Mitbewerbern, was aber angesichts der Ausrichtung auf renditeträchtigere Wachstumsmärkte bzw. Emerging Markets nicht verwunderlich sei. Immerhin sei deren Bedeckung durch Risikovorsorgen mit 73% auch deutlich höher. Alles in allem seien die Risikokosten um 38 Basispunkte auf 0,94% (2020: 1,28%) der ausstehenden Kredite gesunken und seien damit signifikant unterhalb der angestrebten Zielbandbreite von 1,40% bis 1,50% zu liegen gekommen.

Die Kernkapitalquote (CET1) habe sich im Jahresvergleich um 27 Basispunkte auf 12,11% erhöht und liege damit deutlich über der angepeilten Zielbandbreite von 11% bis 12% sowie um 325 Basispunkte über dem von der Aufsicht geforderten Minimum zur Vornahme von Ausschüttungen. Die Eigenkapitalrentabilität habe mit 9,53% im ersten Halbjahr (2020: 7,4%) innerhalb der angestrebten Bandbreite (9% bis 10%) gelegen.

Auf Konzernebene seien in H1 2021 52% (H1 2020: 46%) der Erträge über digitale Kanäle (z.B. Online-Banking) erwirtschaftet worden. Die "digitale Kundenbasis" habe sich im Jahresvergleich um 14% auf 45 Millionen erhöht. Die Kosten für die Erbringung von Bankdienstleistungen könnten dadurch massiv gesenkt werden. Beim Net Promoter Score, welcher die Kundenzufriedenheit messe, rangiere man in sieben Märkten unter den Top 3.

Sei das Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 noch von gewaltigen Firmenwertabschreibungen und Dotierungen zu Kreditrisikovorsorgen verhagelt worden, so verspüre Banco Santander im aktuellen Jahr wieder kräftigen Rückenwind. Hierzu trage vor allem die globale konjunkturelle Erholung bei, welche zu einem signifikanten Abklingen des Kreditrisikos führe. Mittel- bis langfristig überzeuge den Analysten bei Banco Santander der starke Fokus auf margenträchtigere Wachstumsmärkte (wie z.B. Lateinamerika).

Diese würden zwar einen höheren Anteil von problembehafteten Krediten mit sich bringen, wofür die Spanier aber auch entsprechend mehr Vorsorgen gebildet hätten. Die geografische Diversifikation ermögliche eine bessere Absorption des Niedrigzinsumfelds hierzulande, zumal die Reinvestitionsrenditen aus abreifenden Ausleihungen in der Eurozone viel niedriger seien und damit Druck auf die Zinsmargen ausüben würden.

Des Weiteren überzeugt ihm die nach wie vor attraktive Bewertung, weshalb Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG, seine Empfehlung mit "Kauf" bestätigen. Das Kursziel von EUR 3,75 (zuvor: EUR 3,62) basiere auf einem Dividend-Discount-Modell, die Zahlen auf Konsensschätzungen. (Analyse vom 13.08.2021)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus:

3. RBI oder eine mit ihr verbundene juristische Person ist Market Maker oder Specialist oder Designated Sponsor oder Stabilisierungsmanager oder sonstiger Liquiditätsspender in den Finanzinstrumenten des Emittenten.

7. Der zuständige Analyst oder eine sonstige an der Erstellung der Finanzanalyse mitwirkende natürliche Person besitzt Finanzinstrumente des von ihm analysierten Emittenten.

Offenlegung von Umständen und Interessen, die die Objektivität der RBI gefährden könnten: www.raiffeisenresearch.com/disclosuresobjectivity.

Börsenplätze Banco Santander-Aktie:

Xetra-Aktienkurs Banco Santander-Aktie:
3,2825 EUR +0,14% (13.08.2021, 14:15)

Tradegate-Aktienkurs Banco Santander-Aktie:
3,2855 EUR +0,15% (13.08.2021, 14:40)

ISIN Banco Santander-Aktie:
ES0113900J37

WKN Banco Santander-Aktie:
858872

Ticker-Symbol Banco Santander-Aktie:
BSD2

Nasdaq OTC Ticker-Symbol Banco Santander-Aktie:
BCDRF

Kurzprofil Banco Santander:

Banco Santander (ISIN: ES0113900J37, WKN: 858872, Ticker-Symbol: BSD2, Nasdaq OTC-Symbol: BCDRF) ist nach Börsenwert die größte Bank in der Eurozone. Als international tätige Bank verfügt Santander mit über 102 Millionen Kunden, die in rund 14.400 Filialen betreut werden, über das größte Filialnetz weltweit.

Das Geschäftsmodell der Santander Gruppe mit Banco Santander als Muttergesellschaft an der Spitze zeichnet sich durch eine breite und solide Aufstellung mit weltweiter Präsenz aus. Diese geografische Diversifizierung führt dazu, dass herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf den Märkten einzelner Länder das Gesamtergebnis der Gruppe nicht wesentlich beeinflussen.

Die einzelnen Tochtergesellschaften agieren im Hinblick auf Liquidität und Kapital autonom, unterliegen den lokalen Regeln sowie der lokalen Gesetzgebung und werden von den jeweiligen nationalen Behörden kontrolliert. Sie stellen somit Banken nach nationalem Recht dar.

Durch das verfolgte Geschäftsmodell kann Santander eine Kernkapitalquote von ca. 10% ausweisen und zählt gemäß den Kriterien der europäischen Bankenaufsicht zu den solidesten wie auch solventesten Banken in Europa.

Santander gehört zu den europäischen Banken, die zu keiner Zeit öffentliche Finanzhilfen benötigt haben bzw. in Anspruch nehmen. (13.08.2021/ac/a/a)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.







 
 
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Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
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ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
ES0113900J37 858872 4,82 € 3,01 €
Werte im Artikel
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Düsseldorf 4,767 € -0,14%  08:10
Berlin 4,748 € -0,17%  08:02
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