BHP Group: Hervorragendes Ergebnis dank hoher Rohstoffpreise - Aktienanalyse




19.08.21 13:31
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - BHP Group-Aktienanalyse von der Raiffeisen Bank International AG:

Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG, nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie des australisch-britischen Rohstoffkonzerns BHP Group plc. (ISIN: GB00BH0P3Z91, WKN: A2N9WV, Ticker-Symbol: BIL, London Stock Exchange-Symbol: BHP, NASDAQ OTC-Symbol: BHPBF) unter die Lupe.

BHP Group sei eines der weltweit größten börsennotierten Rohstoffunternehmen. Der Konzern betreibe mehr als 100 Projekte in 25 Ländern und fördert u.a. Eisenerz, Kupfer, Kohle und Öl.

Im Lichte der konjunkturellen Erholung mit Überwindung der COVID-19-Pandemie hätten sich die Rohstoffpreise weltweit erheblich verteuert. Dies komme Produzenten sehr zugute. Während man bei Eisenerz besonders von der robusten Nachfrage aus China profitiere, stärke der Trend zu erneuerbaren Energien und Elektroautos den weltweiten "Hunger" nach Kupfer. Aufgrund umfassender staatlicher Konjunkturpakete und verstärkter Infrastrukturinvestitionen sähen die Analysten der Raiffeisen Bank International AG die Preise auch in Zukunft generell gut unterstützt.

In Erwartung eines massiven Konjunktureinbruchs hätten viele Unternehmen, etwa auf dem Stahlsektor, ihre Kapazität im Vorjahr gedrosselt und seien dann von einer starken Nachfrageerholung überrascht worden. Die Analysten der Raiffeisen Bank International AG würden davon ausgehen, dass sich der Markt nun wieder normalisiere. Aber selbst nach dem jüngsten Preisrückgang um gut ein Viertel sei dieses noch immer fast doppelt so teuer wie in den Jahren vor Covid-19 bzw. dem Schlammlawinen-Unglück in Brasilien.

Effizienzsteigerungsmaßnahmen würden laufend implementiert.

BHP Group, ehemals BHP Billiton, sei ein breit aufgestelltes Minenunternehmen und zähle hier weltweit zu den Top-3. Die Diversifikation ermögliche es, allfällige Preisrückgänge bei einzelnen Rohstoffgruppen besser abfedern zu können. Die Hauptsegmente würden sich in "Eisenerz" mit dem größten Umsatzanteil von zuletzt 58% gliedern, gefolgt von "Kupfer" mit 27% sowie "Kohle" (9%) und "Erdöl" (7%).

Sein Öl- und Gasgeschäft wolle BHP mit der australischen Woodside Petroleum (ISIN AU000000WPL2 / WKN 855377) fusionieren. Beide Fusionspartner würden sich dadurch jährliche Einsparungen von über USD 400 Mio. erwarten. Aus ESG-Gesichtspunkten sei dieser Schritt für BHP durchaus sinnvoll. BHP werde 48% an Woodside halten. Das Unternehmen werde laut BHP weltweit zu den Top-10 der unabhängigen Energieunternehmen zählen. Die Transaktion solle per Aktientausch abgewickelt und im zweiten Quartal 2022 vollzogen werden.

Des Weiteren habe BHP eine Investition über USD 5,7 Mrd. für die erste Projektphase zur Errichtung des Kali-Bergwerks Jansen in Canada angekündigt. Dieses solle die Produktion im Jahr 2027 aufnehmen und dann einen jährlichen Ertrag von 4,35 Millionen Tonnen des für die Landwirtschaft essenziellen Kalis erzielen. Das Projekt solle sich bei einer internen Investitionsrendite von 12% bis 14% nach etwa sieben Jahren amortisieren.

Das Unternehmen sei eine sogenannte "Dual-listed company" und notiere derzeit als BHP Billiton Limited in Sydney (ISIN AU000000BHP4 / WKN 850524) und als BHP Billiton Plc in London (ISIN GB00BH0P3Z91 / WKN A2N9WV). Das Zweitlisting der Aktie in London wolle BHP allerdings beenden, um die Konzernstruktur zu vereinfachen. Eine entsprechende Zustimmung der Aktionäre solle bei der nächsten Hauptversammlung in H1/2022 eingeholt werden.

Was die Ergebnisentwicklung 2020/21 anbetreffe, sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um 69% auf USD 37,4 Mrd. gestiegen. Die EBITDA-Marge habe sich um 11 Prozentpunkte auf 64% verbessert. Der Freie Cash-Flow habe sich um 140% auf USD 19,4 Mrd. erhöht und die Nettofinanzverbindlichkeiten hätten sich um beachtliche 66% auf USD 4,1 Mrd. verringert. Der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn habe sich um 88% auf USD 17,1 Mrd. erhöht.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr zahle der Bergbaukonzern eine Schlussdividende von USD 2 je Aktie, womit sich die Summe der ausgeschütteten Gewinne für das abgelaufene Geschäftsjahr auf USD 15 Mrd. bzw. auf USD 3,01 (+151% gegenüber 2019/20) je Aktie belaufe.

In Bezug auf die Produktionsentwicklung 2020/21 und Ausblick 2021/22 sei die Fördermenge des wichtigsten Ertragsbringers Eisenerz im Jahresvergleich um 2% auf 254 Mio. Tonnen gestiegen. Für das Geschäftsjahr 2021/22 peile man hier eine Förderung von 249 bis 259 Mio. Tonnen an. Jene von Hüttenkohle sei leicht um 1% auf 41 Mio. Tonnen gesunken. Die Zielbandbreite für dieses Jahr liege bei 39 bis 44 Mio. Tonnen. Bei Kupfer sei die Produktion wegen COVID-19 bedingter Restriktionen um 5% auf 1,64 Mio. Tonnen gesunken. In diesem Jahr sollten es zwischen 1,59 und 1,76 Mio. Tonnen werden. Die Erdölproduktion (-6% auf 103 Millionen Barrel Öläquivalente) habe unter den Hurrikans im Golf von Mexiko gelitten; im laufenden Geschäftsjahr peile man 99 bis 106 Millionen Barrel an. Bei Nickel habe die Produktion dagegen um 11% auf 89.000 Tonnen gesteigert werden können. Für dieses Jahr peile BHP hier eine Förderung von 85.000 bis 95.000 Mio. Tonnen an.

Durch das Engagement bei Öl, Gas und vor allem Kohle würden viele auf Nachhaltigkeit fokussierte Investoren die Aktie meiden.

Neben den hohen Rohstoffpreisnotierungen habe BHP im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem von einer robusten Nachfrage aus China profitiert. Die starke operative Performance bei Eisenerz und Kupfer sollte sich dank der nach wie vor hohen Notierungen im Lichte der laufenden Konjunkturerholung auch im neuen Geschäftsjahr fortsetzen. Das bei vielen auf Nachhaltigkeit fokussierte Investoren unliebsame Energiegeschäft werde bald nicht mehr unter dem Dach von BHP firmieren. Dafür stärke BHP seine Positionierung im wichtigen Düngemittelbereich, der für die Landwirtschaft essenziell sei.

Wir sehen den Konjunkturoptimismus sowie die aktuell hohen Rohstoffpreisnotierungen im aktuellen Kurs eingepreist und bestätigen unsere "halten"-Empfehlung sowie das Kursziel mit GBp 2.250, so Aaron Alber, Analyst der Raiffeisen Bank International AG zur BHP Group-Aktie. Dieses basiere auf einem Multiple-Ansatz und die geschätzten Zahlen auf Konsensus-Schätzungen. Die Bewertung der BHP Group-Aktie entspreche in puncto EV/EBITDA und EV/EBIT für die Jahre 2021 und 2022 jener der Peer Group. (Analyse vom 19.08.2021)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus:

Offenlegung von Umständen und Interessen, die die Objektivität der RBI gefährden könnten: www.raiffeisenresearch.com/disclosuresobjectivity

Börsenplätze BHP Group-Aktie:

XETRA-Aktienkurs BHP Group-Aktie:
25,15 EUR -3,27% (19.08.3021, 12:57)

London Stock Exchange-Aktienkurs BHP Group-Aktie:
2.139,50 GBp -3,54% (19.08.2021, 13:06)

ISIN BHP Group-Aktie:
GB00BH0P3Z91

WKN BHP Group-Aktie:
A2N9WV

Ticker-Symbol BHP Group-Aktie:
BIL

London Stock Exchange-Symbol BHP Group-Aktie:
BHP

NASDAQ OTC-Symbol BHP Group-Aktie:
BHPBF

Kurzprofil BHP Group plc:

Die BHP Gruppe (ISIN: GB00BH0P3Z91, WKN: A2N9WV, Ticker-Symbol: BIL, London Stock Exchange-Symbol: BHP, NASDAQ OTC-Symbol: BHPBF) ist ein australisch-britischer Rohstoffkonzern. BHP gewinnt und verarbeitet Mineralien, Erdöl und Erdgas und betreibt ihre Produktionsstätten vor allem in Australien sowie in Nord- und Südamerika. BHP ist einer der weltweit größten Exporteure von metallurgischer Kohle und zählt zu den führenden Eisenerz- und Kupferproduzenten. Weitere bedeutende Geschäftsfelder stellen der Abbau und die Verarbeitung von Erdöl, Gas, energetisch genutzter Kohle und Nickel dar.

Die BHP Gruppe ist in einer dualen Struktur mit zwei Dachfirmen organisiert (BHP Group Limited, Australien, und BHP Group Plc, UK), die eine wirtschaftliche Einheit mit einer gemeinsamen Unternehmensführung bilden. (19.08.2021/ac/a/a)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.







 
 
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