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Börse Dax knickt ein, Dow Jones schwächelt

Nach starkem Start dreht der Dax am Nachmittag deutlich ins Minus. Auch Dow und Nasdaq geben nach. Gerüchte bewegen die Aktie der Commerzbank. Die Aktie von Sixt zieht an.
Deutsche Börse in Frankfurt am Main: Der Dax gerät zum Wochenschluss unter Druck

Deutsche Börse in Frankfurt am Main: Der Dax gerät zum Wochenschluss unter Druck

Foto: Thomas Lohnes/ Getty Images

Der Dax  ist am Freitag wieder in die Verlustzone gerutscht. Bis zum Nachmittag verlor der deutsche Leitindex rund 1,2 Prozent und fiel unter die Marke von 15.500 Punkten. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50  verlor 0,4 Prozent, der MDax  der 60 mittelgroßen deutschen Börsenwerte notierte zuletzt 0,5 Prozent schwächer. Der Hexensabbat sorgt für Bewegung: Der Freitag markiert nicht nur den letzten Handelstag mit 30 Mitgliedern des Dax, der in der kommenden Woche auf 40 Werte erweitert wird, sondern auch den sogenannten großen Verfallstag mit auslaufenden Terminkontrakten auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen. Vom "Großen Verfall" sprechen Börsianer immer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivatetypen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf denselben Tag fällt.

Dax

Gerüchte um Commerzbank

Für Schlagzeilen auf Unternehmensseite sorgte die Commerzbank. Hier gibt es einen Bericht im "Handelsblatt", wonach der Finanzinvestor Cerberus Interesse an den vom Bund gehaltenen Aktien zeigt. Dies beflügelt laut Händlern die Fantasie der Investoren. Allerdings dürfte sich das Interesse eine Woche vor der Bundestagswahl kaum konkretisieren. Die seit Monaten schwächelnden Commerzbank-Aktien gehörten mit einem Kursplus von knapp 3 Prozent zu den MDax-Favoriten.

Conti einen Tag nach Vitesco-Abspaltung an der Spitze

Continental-Aktien waren Spitzenreiter im Dax. Sie erholten sich mit rund 2,2 Prozent Zuwachs ein Stück weit von dem jüngsten Kursknick nach der Abspaltung des Antriebstechnikspezialisten Vitesco. Vitesco-Papiere rückten um 2,5 Prozent vor, nach einem eher durchwachsenen Börsenstart am Donnerstag. Für etwas Rückenwind sorgten positive Expertenstimmen. Erste Analysten sehen ordentliches Kurspotenzial. Die Deutsche Bank und die Bank of America etwa nahmen die Beobachtung der Papiere mit einer Kaufempfehlung auf.

SDax: Sixt-Aktie legt um 8 Prozent zu

Aktien des Autovermieters Sixt sind nach positiven Äußerungen eines Branchenexperten am Freitag durchgestartet. Nachdem sich die Papiere seit Ende August nahezu seitwärts bewegt hatten, setzten sie sich nunmehr mit Schwung nach oben hin von der 100-Tage-Linie ab, die den längerfristigen Trend angibt. Dabei markierten sie im frühen Handel bei 124,10 Euro ein Hoch seit Anfang Juni. Mit zuletzt knapp sechs Prozent Kursplus führten Sixt den Index der kleineren Werte SDax an, damit rückt auch das Rekordhoch von Ende Mai bei 132,60 Euro wieder näher. Warburg-Analyst Marc-Rene Tonn hatte zuvor sein Kursziel für die Sixt-Stämme von 145 auf 148 Euro angehoben und seine Kaufempfehlung wiederholt. Damit gehört er zu jenen Branchenexperten, die den Papieren am meisten Aufwärtspotenzial zutrauen. Unter den bei dpa-AFX Analyser gelisteten Experten liegen nur die Analysten der Privatbank Hauck & Aufhäuser mit einem Ziel von 150 Euro noch höher.

Kursfeuerwerk bei Biotest

Ein Kursfeuerwerk zündeten die Aktien von Biotest . Der hessische Arzneimittelhersteller wird für bis zu 1,58 Milliarden Euro an einen spanischen Konkurrenten verkauft. Der chinesische Mehrheitsaktionär Creat hat seine Beteiligung von knapp 90 Prozent der Stammaktien bereits für 773 Millionen Euro an den Pharmakonzern Grifols abgegeben. Die Titel der Biotest-Stammaktien kletterten um bis zu 23,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 43,50 Euro, die Vorzugsaktien markierten mit einem Plus von 13,5 Prozent auf 40,30 Euro ebenfalls eine Bestmarke. Für die Biotest-Stammaktien bietet Grifols jeweils 43 Euro. Die Vorzugsaktionäre sollen 37 Euro je Aktie bekommen. Grifols-Aktien verloren 2,8 Prozent.

US-Börsen: Dow und Nasdaq zum Wochenschluss im Minus

Am letzten Handelstag der Woche haben an den US-Börsen leichte Kursverluste das Bild bestimmt. Der Leitindex Dow Jones Industrial lag zuletzt mit 0,3 Prozent im Minus bei 34 620 Punkten. Für den Dow Jones zeichnet sich auf Wochensicht ein kleiner Gewinn von 0,8 Prozent ab.

Auch die Sitzung der US-Notenbank Fed kommende Woche Mittwoch wirft schon ihre Schatten voraus. Der marktbreite S&P 500 gab im frühen Handel um 0,25 Prozent auf 4463 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 sank etwas stärker um 0,47 Prozent auf 15 443 Punkte. Damit setzt sich unter dem Strich die Konsolidierung der vergangenen Wochen fort.

Nasdaq

Bitcoin notiert unter 48.000 Dollar

Die Kryptowährung Bitcoin pendelte um 48.000 Dollar. Zuletzt sank der Kurs auf der Handelsplattform Bitstamp  um 0,5 Prozent auf 47.568 Dollar.

Bitcoin

Ölpreise legen leicht zu

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt gestiegen. Wie das Opec-Sekretariat am Freitag in Wien mitteilte, betrug der Korbpreis am Donnerstag 74,17 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das waren 39 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.

Brent

Belastet wurden die Ölnotierungen zuletzt durch den steigenden Dollar, der Erdöl für viele Investoren verteuert und so deren Nachfrage dämpft. Rohöl wird international in Dollar gehandelt, weshalb Wechselkurseffekte häufig von großer Bedeutung sind.

Preisliche Unterstützung kommt dagegen von der Angebotsseite: Weil im Golf von Mexiko wegen der Nachwirkungen des Hurrikans Ida immer noch zahlreiche Förderplattformen brach liegen, hinkt die US-Produktion der Nachfrage hinterher. Selbst das steigende Angebot des Ölverbunds Opec+ kann den Mangel nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) derzeit nicht ausgleichen.

Mit Nachrichtenagenturen