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Stärke zyklischer Rohstoffe noch nicht vorbei




21.09.21 10:45
Berenberg

Hamburg (www.aktiencheck.de) - Auf die fulminante Ölpreis-Rally seit Jahresbeginn folgte nun im dritten Quartal die Konsolidierung, so Ludwig Kemper, Analyst Multi Asset Strategy & Research von der Privatbank Berenberg, in der aktuellen Ausgabe von "Horizonte".

Der Gegenwind sei dabei von zwei Seiten gekommen. Zum einen habe die OPEC+ sukzessive ihre Produktion erhöht. Zum anderen sei es zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrageerholung gekommen, nachdem sich Aufholeffekte größtenteils materialisiert hätten. Insgesamt habe sich Öl volatil seitwärts bewegt. Sorgen über eine weitere virusinduzierte globale Nachfrageschwäche hätten den Ölpreis zwar mehrmals zu Fall gebracht, sich jedoch immer wieder als unbegründet erwiesen.

Kurzfristig könnte es allerdings schwierig bleiben, denn der Oktober sei typischerweise ein schlechter Monat für Öl, da er einerseits das Ende der Hurrikan-Saison markiere und andererseits die ölintensiven Wintermonate erst noch bevorstünden. Bis zum Jahresende dürfte aber das vorherrschende Angebotsdefizit anhalten und beim Ölpreis für leichten fundamentalen Aufwind sorgen.

Auch Gold (ISIN XC0009655157/ WKN 965515) habe sich im 3. Quartal volatil seitwärts bewegt. Angesichts neuer Negativrekorde der Realzinsen hätte man mehr Potenzial beim sicheren Hafen vermuten können. Allerdings habe einerseits ein starker Dollar belastet und andererseits scheine sich Gold auf eine restriktivere FED, ergo steigende Realzinsen, bereits vorzubereiten. Leichte Abflüsse bei Gold-ETFs würden dieses Bild bestätigen.

Auch wir erwarten von der Zinsseite eher eine Belastung für Gold, so die Analysten der Privatbank Berenberg. Da das Edelmetall aber einen gewissen Zinsanstieg vorwegnehme, dürfte auch das Abwärtspotenzial begrenzt bleiben. Bisher fehle ein guter, fundamentaler Grund für wieder steigende Kurse, sodass die vorherrschende Meinung der Investoren zu sein scheine, sie bräuchten aktuell kein Gold. Risiken wie ein erneutes Aufflammen geopolitischer Konflikte (zum Beispiel USA-China) seien mit der Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt und würden Überraschungspotenzial bergen. Die Analysten der Privatbank Berenberg würden deshalb an ihrer Gold-Position weiter festhalten.

Industriemetalle hätten in den vergangenen Monaten unter der Abkühlung des Reflations-Trades gelitten. Tapering-Diskussionen, ein gestiegener US-Dollar und maue Konjunkturzahlen aus China hätten belastet. Die zugrunde liegenden fundamentalen Treiber würden aber bei den meisten Metallen intakt bleiben. Die Auftragslage der Industrie bleibe stark. Gleichzeitig kämpfe die Angebotsseite immer wieder mit Disruptionen wie Streiks und Emissions- oder coronabedingten Reduktionen von Fördermengen. Mittelfristig dürfte die Nachfrage durch grüne Technologien zusätzlichen Rückenwind geben. (Ausgabe Q4/2021) (21.09.2021/ac/a/m)







 
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