Konkurrenzkampf IOTA lanciert Smart Contract Betaversion – Ethereum unter Zugzwang?

Smart-Contract-Unterstützung ist lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr und zum Standard im Blockchain-Sektor geworden. Die intelligenten Verträge sind nicht nur Zugangsvoraussetzung für Anwendungen im Bereich der dezentralisierten Finanzen (DeFi). Auch für den NFT-Markt fungieren die Programmcodes als Eintrittskarte. An diese Bereiche versucht auch IOTA Anschluss zu finden. Nachdem die IOTA Foundation im März eine erste Alpha-Version vorgestellt hat, verkündet sie nun den Release der bereits voll funktionsfähigen Smart Contract Beta-Version, die sich in puncto Skalierbarkeit, Interoperabilität und Gebühren von der Konkurrenz abheben möchte.

Moritz Draht
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IOTA-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Smart Contracts zum Nulltarif?

Es ist so weit: Die IOTA Foundation hat die Beta-Version für Smart Contracts lanciert, wodurch Nutzer jetzt erstmals eigene “intelligente Verträge” programmieren und ausführen können. Damit öffnen sich für das IoT-Netzwerk die Türen zu einem fruchtbaren DeFi- und NFT-Ökosystem, das trotz horrender Gebühren und offensichtlicher Skalierungsmängel noch immer von Ethereum dominiert wird. Dabei setzt die IOTA Foundation bei ihrer Lösung auf Multilingualität: An Programmiersprachen stehen neben Ethereums Solidity, die für eine Anbindung zur Ethereum Virtual Machine (EVM) sorgt, auch Go und Rust zur Verfügung. Nicht grundlos, wie der Mitgründer und Vorsitzende der IOTA Foundation, Dominik Schiener, gegenüber BTC-ECHO erklärt:

IOTA Smart Contracts bieten die gleiche Funktionalität wie Ethereum, indem sie direkt die Ethereum Virtual Machine und jeden in Solidity sowie Rust und Go geschriebenen Smart Contract unterstützen. Das Ausführen eines bestehenden ETH-basierten Smart Contracts ist praktisch mühelos. Die Portierung von Solidity-basierten Smart Contracts ist mit wenig bis gar keinem Aufwand verbunden.

Für Nutzer dürfte noch ein weiteres Kriterium entscheidend sein: die Gebühren. Dabei setzt IOTA auf ein flexibles Preismodell. Anders als beim großen Konkurrenten können Nutzer ihre eigenen Ausführungsgebühren festlegen, wobei die Smart Contracts von Haus aus gebührenfrei sind. Dadurch sollen insgesamt höhere Anreize für niedrigere Kosten entstehen, wie Dominik Schiener erklärt:

IOTAs Base-Layer-Gebühr ist null und die Gebühr für die Ausführung von Smart Contracts kann ebenfalls null sein. Wer Geld verdienen will und allergisch gegen exorbitante Gebühren ist, wird unser Angebot sehr ansprechend finden.

Freie Fahrt im Multichain-Verkehr

Darüber hinaus versucht IOTA, mit einem höheren Grad an Skalierbarkeit aus dem Schatten Ethereums zu treten – und scheint dabei bereits um eine Nasenspitze voraus zu sein. Denn das Internet-der-Dinge-Netzwerk hat schon die Sharding-Funktion integriert, also das “Splittern” in mehrere Teilnetzwerke. So entsteht ein Multi-Chain-Netzwerk, bei dem mehrere Blockchains – Subnetzwerke, die für die Ausführung von Smart Contracts verantwortlich sind – parallel zueinander laufen und auf dem Tangle andocken. Dazu Schiener:

IOTA skaliert weit über die Kapazitätsgrenze hinaus, an der Ethereum derzeit leidet. Wir bieten eine parallele, zusammensetzbare Ausführung von Smart Contracts in mehreren Chains, während wir keine Transaktionsgebühren für den Baselayer haben und vollständig konfigurierbare Gebühren für die Ausführung von Smart Contracts ermöglichen.

Anders als bei Ethereum, werden IOTA Smart Contracts außerhalb des Baselayer Off-Chain auf einem Second-Layer-Protokoll ausgeführt. Das hat den Vorteil, dass nur eine Teilmenge von Nodes, die sich bei IOTA zu sogenannten Komitees zusammensetzen, die Smart Contracts bestätigen müssen. Das bietet deutliche Effizienzvorteile. Da der Konsens unabhängig vom Baselayer zustande kommt, führen Smart-Contract-Anwendungen bei IOTA zu einer geringeren Netzwerkauslastung als bei Ethereum.

Hilfestellung und Feintuning

Damit das ganze auch ohne IT-Kenntnisse von der Hand geht, verfügt die Beta-Version über eine Integration eines Smart Contract Schema Tools, das die Programmierung nach dem Baukastenprinzip ermöglichen soll. Standardprotokolle lassen sich dadurch automatisch generieren. Nutzer müssen lediglich die gewünschte “Funktionalität” vorgeben, die der Smart Contract ausführen soll. Das Schema Tool erstellt und testet anschließend den entsprechenden Boilerplate-Code.

Die IOTA Smart Contracts Beta-Version lädt ab sofort auf dem IOTA 2.0 DevNet zum Experimentieren ein. “Jeder, der an der Entwicklung von IOTA Smart Contracts interessiert ist, hat mit diesem Release bereits alles, was er braucht”, erklärt Dominik Schiener. Als nächstes steht die Anbindung an das IOTA Mainnet auf dem Plan. Wann das soweit ist, wollte das IOTA-Mastermind zwar nicht verraten. “Aber im Allgemeinen erwarten wir, dass die Feinabstimmung und Verbesserungen nicht lange dauern werden.”

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