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Goldkommentar: Die Euphorie im Markt trübt den Blick auf die Risiken




27.10.21 12:40
VanEck

Frankfurt am Main (www.aktiencheck.de) - Die Euphorie im Markt trübt den Blick auf die Risiken, wie Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck, in seinem aktuellen Goldkommentar schreibt.

Seit dem Erreichen eines Allzeithochs von 2.075 US-Dollar pro Unze im August 2020 konsolidiere der Goldpreis (ISIN: XC0009655157, WKN: 965515) nun schon seit über einem Jahr. Im September habe der US-Dollar Index (DXY) ein Ein-Jahreshoch durchbrochen und den Goldpreis unter Druck gesetzt, der den Monat bei 1.756,95 US-Dollar beendet habe. Der Goldpreis gerate auch durch die Federal Reserve (FED) unter Druck, die andeute, die Leitzinsen bald zu erhöhen.

Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei VanEck, sei der Ansicht, dass eine Straffung der Geldpolitik der FED zahlreiche Risiken mit sich bringe, darunter:

- Ein Erliegen des durch Konjunkturanreize angetriebenen Wirtschaftswachstums
- Problematische Kosten für den Schuldendienst mit höheren Zinssätzen
- Ein Zusammenbruch der Blasen bei Aktien, Anleihen, Krypto-Anlagen und Immobilien

Er glaube zwar, dass diese Risiken den Goldpreis letztlich nach oben treiben würden, doch die Märkte seien derzeit in euphorischer Stimmung, in der Selbstzufriedenheit herrsche und Risiken ignoriert würden. Foster ziehe den Vergleich mit der Tulpenmanie des siebzehnten Jahrhunderts, als eine einzige Tulpenzwiebel mehr wert gewesen sei als manches Haus.

Infolgedessen sei der Goldpreis unter seine Trendbasis für einen Bullenmarkt gefallen und in eine Seitwärtskonsolidierung in Form eines Keilmusters mit einer neuen Basis um etwa 1.680 US-Dollar übergegangen.

Nachdem der Goldpreis im August unter die kritische Unterstützung gefallen sei, hätten Foster und seine Kollegen bei VanEck in ihrer Goldstrategie mehrere defensive Maßnahmen ergriffen. "Wir verringerten unser Engagement in Goldproduzenten und nahmen sowohl Goldbarren als auch Bargeld in unsere zehn wichtigsten Positionen auf. Außerdem haben wir unser Engagement in "Junior"-Goldminen reduziert. Wir sind der Ansicht, dass Goldbarren und Bargeld bei einer weiteren Schwäche des Goldpreises eine bessere Performance als die Minen aufweisen sollten."

Im vergangenen Jahr sei die Inflation in den USA (gemessen am Verbraucherpreisindex, VPI) um 5,3 Prozent gestiegen, der US-Erzeugerpreisindex (PPI) um 8,3 Prozent, und der VPI der EU habe mit 3,4 Prozent ein 13-Jahres-Hoch erreicht. Die Zentralbanken und die Stimmen aus der Wirtschaft scheinen nun unterschiedliche Ansichten über diese Inflation zu vertreten, so die Experten von VanEck:

- "Der derzeitige Anstieg der Inflation in den USA hängt mit der Wiederbelebung der Wirtschaft zusammen, die sich von der Pandemie erholt, und wird nicht zu einem neuen Regime höherer Inflation führen" - FED-Vorsitzender Jerome Powell, Bloomberg, 29. September 2021

- "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Anstieg der Inflation in der gesamten Wirtschaft auf breiter Basis erfolgt" - Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, Bloomberg, 28. September 2021

Dagegen hätten Überstunden, höhere Löhne, um neue Mitarbeiter zugewinnen, und zusätzliche Ausgaben für den Transport die Kosten von FedEx in dem am 31. August endenden Quartal um 450 Millionen US-Dollar erhöht.

Foster schreibe weiter: "Schilder mit der Aufschrift "Help wanted" (Aushilfe gesucht) sind in der Tri-State-Area von New York weit verbreitet. Wir waren vor Kurzem in der Region Intermountain West unterwegs, wo der Arbeitsmarkt noch angespannter ist. Auf einer Plakatwand eines Restaurants stand einfach "Nennen Sie Ihren Lohn"."

Für die meisten sei die Inflation bereits da: Laut der August-Umfrage der Federal Reserve Bank of New York würden die Verbraucher eine Inflation von 5,2 Prozent in einem Jahr und 4,0 Prozent in drei Jahren erwarten. Diese Erwartungen könnten noch zu konservativ sein, da der S&P CoreLogic Case-Shiller National Home Price Index im Juli einen jährlichen Anstieg von 19,7 Prozent verzeichnet habe, was einen neuen Rekord darstelle.

Während einige Inflationsfaktoren sicherlich mit der Wiederbelebung der Wirtschaft zusammenhängen würden, scheine es, dass die Mehrheit langfristige strukturelle Veränderungen nach der Pandemie in den Bereichen Verbraucherverhalten, Arbeitskräfte, Rohstoffdynamik sowie Produktion und Transport von Waren seien, die auf eine anhaltende Phase steigender Preise hindeuten würden. "Das vielleicht überzeugendste Argument ist die Tatsache, dass die lockere Geldpolitik und in letzter Zeit auch die Finanzpolitik die Inflation seit Jahren anheizen", so Foster. (Ausgabe 10/2021) (27.10.2021/ac/a/m)







 
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