Regulierungs-ECHO Bitcoin ist weiterhin Gesprächsthema

In Russland und den USA war Bitcoin auch in dieser Woche ein Talking Point. Großbritannien bittet Krypto-Börsen derweil zur Kasse und Thailand plant seinen Weg in die Blockchain-Welt. Die vergangene Woche im Regulierungs-ECHO.

Anton Livshits
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HM Treasury

Beitragsbild: Shutterstock

SEC-Chef pocht auf Bitcoin-Regulierung

Die Frage, ob Bitcoin die Finanzstabilität untergräbt, hat Regulator:innen auch in der vergangenen Woche nicht losgelassen. Ein Statement zu dem Thema gab SEC-Chef Gary Gensler ab. Der Leiter der US-Börsenaufsicht traf sich beim Dacom Summit 2021 zu einem Plausch mit seinem Amtsvorgänger Jay Clayton. Gensler gab dabei zu verstehen, dass die Kryptowährung Nr. 1 für ihn in Konkurrenz zum etablierten “Geldkonsens” stehe. Solange die Krypto-Branche ohne umfassenden regulatorischen Rahmen operiere, sieht Gensler außerdem die Gefahr eines fatalen Ereignisses, dass das Vertrauen in den Krypto-Space nachhaltig erschüttern könnte. Ausgehend von dieser Ausgangslage gaben Gensler und Clayton dennoch eine optimistische Prognose ab. Bitcoin könnte demnach gedeihen, allerdings nur in einem “vertrauensvollen Umfeld.” Die derart anvisierte Regulierung des Krypto-Marktes verspricht einfacher zu werden, sobald die Sphäre einen größeren Grad an Zentralisierung erreicht. Die beiden zogen eine Parallele zum traditionellen Finanzmarkt, dieser habe sich in den USA irgendwann rund um die New Yorker Börse konsolidiert.

Bitcoin ETF: Grayscale kritisiert SEC

Während SEC-Chef Gensler öffentlich über die Zukunft des Krypto-Marktes nachdachte, riss die Kritik am Kurs seiner Behörde ebenfalls nicht ab. Schließlich fährt die SEC bei Bitcoin ETFs bekanntlich eine Doppellinie. Während sie den Handel mit ETFs auf Basis von Bitcoin Futures vor einigen Monaten gestattete, erhalten unmittelbar an den BTC-Kurs gekoppelte Finanzprodukte nach wie vor eine Absage. Dem weltweit größten Krypto-Vermögensverwalter Grayscale geht das gehörig auf die Nerven. Grayscale-Anwälte verfassten am 29. November deshalb einen Brief an die Aufsichtsbehörde. Darin argumentieren sie, dass der doppelte ETF-Kurs der SEC jeglicher sachlichen Grundlage entbehre. Bitcoin sei außerdem sowieso kein Wertpapier, weswegen die geltenden Registrierungsvoraussetzungen nicht rechtens sind. Grayscale möchte den eigenen Bitcoin Trust als Spot ETF listen lassen, eine Zulassungsentscheidung könnte zum 24. Dezember fallen.

Putin in Krypto-Sorge

Jenseits der USA sorgen Kryptowährungen auch in Russland für Kopfzerbrechen. In einem Statement legte sogar Präsident Wladimir Putin eine nicht sonderlich rosige Einschätzung vor. Laut ihm seien Kryptowährungen durch nichts gedeckt und extrem volatil, mit ihnen verbunden sei folglich ein hohes Risiko. Putin wollte dabei nicht ausschließen, dass Bitcoin und Co. zukunftsträchtige Assets sind. Für den Moment gelte es aber, die Risiken genau im Blick zu behalten. Was die Krypto-Regulierung in Russland angeht, gab der Präsident dann aber doch zu verstehen, dass etwaige Regeln der wirtschaftlichen Aktivität nicht abträglich sein dürften.

UK führt Digitalsteuer für Bitcoin-Börsen ein

Die Briten bitten Krypto-Börsen bald verstärkt zur Kasse. Denn die Umschlagplätze für Bitcoin und andere Kryptowährungen fallen in Vereinigten Königreich künftig unter eine “Steuer auf digitale Dienstleistungen”, die in erster Linie auf große Konzerne wie Facebook und Google zielt. Laut dem Telegraph verfügte das britische Finanzministerium, dass eine für Finanzdienstleister übliche Befreiung von dieser Steuer nicht für die Börsen greift. Die Behörde begründete ihre Entscheidung mit der Einschätzung, dass Krypto-Asssets keine Finanzinstrumente sind. Deshalb ist nun auch für Bitcoin-Börsen dieselbe Abgabe fällig wie für Online-Marktplätze und Social-Media-Dienste. Großbritannien hatte die Steuer dabei im Vorjahr eingeführt. Global operierende Konzerne mit einem gewissen Mindestumsatz müssen seitdem eine zweiprozentige Gewinnabgabe leisten. Da die G20 plant, Steuerflucht bei Konzernen gemeinsam zu ahnden, könnte die Steuer bald auslaufen. Bis dahin wird aber beispielsweise Krypto-Riese Coinbase wahrscheinlich von ihr betroffen sein. Die britische Bitcoin-Lobby hat die Entscheidung des Finanzministeriums als unfair abgetan.

Geht Thailand den Krypto-Weg?

Weltweit schadet die anhaltende Covid-19-Pandemie dem Tourismusmarkt. Auch Thailand bekam, die Folgen der ausbleibenden Urlauber:innen zu spüren. Doch ein 80 Milliarden US-Dollar schwerer Wirtschaftsschaden macht allem Anschein nach erfinderisch. Denn der Leiter der thailändischen Vermarktungsorganisation für den Tourismus hatte jüngst eine bahnbrechende Idee. Yuthasak Supasorn von der Tourism Authority of Thailand (TAT) gab zu verstehen, dass seine Behörde an einer breiteren Akzeptanz für Kryptowährungen arbeitet. Hodler auf Urlaubsreise könnten dann ihren Urlaub bequem per Bitcoin bezahlen. Laut Supasorn sei eine bequeme Bezahlinfrastruktur in Arbeit. Gespräche mit der thailändischen Finanzaufsicht (SEC) und mit landeseigenen Bitcoin-Börsen liefen demnach bereits an. Supasorn hofft, sein Land mit diesen Schritten insbesondere für wohlbetuchte Reisende attraktiver zu machen. Die TAT erwägt weiterhin den Aufbau eines ganzen Krypto-Ökosystems mit eigenem Token.

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