Anonym und Peer-to-Peer Dezentrale Krypto-Börsen (DEX): Wie funktionieren Uniswap und Co.?

Auf dezentralen Börsen können Kryptowährungen anonymisiert und ohne Drittpartei gehandelt werden. Doch wie funktionieren diese Plattformen genau und was gibt es zu beachten?

Tim Reindl
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Uniswap

Beitragsbild: Shutterstock

| Auf dezentralen Börsen wie Uniswap können Token Peer-to-Peer gehandelt werden

Eine dezentrale Börse (kurz: DEX) bietet Kunden und Kundinnen die Möglichkeit, Kryptowährungen zu handeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Krypto-Börsen werden diese jedoch nicht zentralisiert verwaltet, sondern basieren auf der Blockchain-Technologie. Dabei erfolgt etwa das Führen des Orderbuchs, aber auch das Zusammenführen von Kauf- und Verkaufsaufträgen dezentral.

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Was ist eine DEX?

Eine Decentralized Exchange (DEX) ist ein Handelsplatz für Kryptowährungen, bei dem die Akteure direkt miteinander handeln. Im Gegensatz zu zentralisierten Börsen (CEX) können Nutzer und Nutzerinnen auf dezentralen Börsen anonym handeln und sind nicht auf eine vermittelnde Drittpartei angewiesen.

Eine dezentrale Börse (oder DEX) ist also ein Peer-to-Peer-Marktplatz, auf dem Transaktionen direkt zwischen Krypto-Händlern stattfinden. DEXes erfüllen eine der wichtigsten Möglichkeiten, die Kryptowährungen beziehungsweise die Blockchain-Technologie ermöglichen: die Förderung von Finanztransaktionen, die nicht von Banken, Brokern oder anderen Vermittlern durchgeführt werden. Häufig nutzen DEXes die Ethereum-Blockchain und sind Teil der wachsenden Reihe dezentraler Finanztools, die eine breite Palette von Finanzdienstleistungen direkt über eine kompatible Krypto-Wallet verfügbar machen.

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Wie funktioniert eine DEX?

Im Gegensatz zu zentralisierten Börsen wie Coinbase erlauben DEXes keinen Austausch zwischen Fiat und Krypto. Stattdessen handeln sie ausschließlich Kryptowährungs-Token gegen andere Kryptowährungs-Token. Über eine zentralisierte Börse (CEX) kannst du Fiat gegen Kryptowährungen (und umgekehrt) oder Krypto-Krypto-Paare handeln. Der Handel an einer CEX erfordert allerdings den Umweg über eine Bank. Häufig kannst du auch fortgeschrittenere Transaktionen durchführen, wie zum Beispiel Margin-Trades oder Limit-Orders. All diese Transaktionen werden jedoch von der Börse selbst über ein “Auftragsbuch” abgewickelt. Dieses legt den Preis für eine bestimmte Kryptowährung auf der Grundlage aktueller Kauf- und Verkaufsaufträge fest. Dieselbe Methode also, die Börsen wie Nasdaq verwenden.

Dezentrale Börsen hingegen sind eine Reihe von intelligenten Verträgen (Smart Contracts). Sie stellen die Preise verschiedener Kryptowährungen algorithmisch gegeneinander auf und nutzen “Liquiditätspools”. Dort hinterlegen Anleger Krypto-Assets im Austausch gegen zinsähnliche Belohnungen. Damit ermöglichen sie den Handel und sorgen für Liquidität.

Während Transaktionen an einer zentralisierten Börse in der internen Datenbank dieser Börse aufgezeichnet werden, werden DEX-Transaktionen direkt über die Blockchain abgewickelt.

DEXes basieren in der Regel auf Open-Source-Code. Das bedeutet, dass theoretisch jeder Interessierte genau sehen kann, wie sie funktionieren. Das bedeutet auch, dass Entwickler bestehenden Code anpassen können, um neue konkurrierende Projekte zu schaffen. Dementsprechend wurde der Code von Uniswap von einer ganzen Reihe von DEXes mit “Swap” im Namen wie SushiSwap und PancakeSwap angepasst.

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Welche Vorteile und Nachteile bietet eine DEX?

Vorteile

Anonymität: Für die Nutzung der meisten gängigen DEX sind keine persönlichen Daten erforderlich. Nutzer und Nutzerinnen können handeln, ohne ein KYC-Verfahren (Know Your Customer) durchlaufen zu müssen.

Große Vielfalt: Wenn du daran interessiert bist, einen Token zu finden, der noch in den Kinderschuhen steckt, bist du bei DeFi genau richtig. DEXes bieten eine praktisch unbegrenzte Auswahl an Token, von bekannten bis hin zu völlig unbekannten.

Nützlichkeit in den Entwicklungsländern: Die Peer-to-Peer-Kreditvergabe, die schnellen Transaktionen und die Anonymität, die DEXes ermöglichen, machen die dezentralen Börsen vor allem in Entwicklungsländern beliebt. Besonders dann, wenn es keine solide Bankinfrastruktur gibt. Denn jeder, der ein Smartphone und eine Internetverbindung hat, kann über eine DEX handeln.

Keine zentrale Partei: Kunden können Peer-to-Peer miteinander handeln. Banken, Broker oder andere Vermittler werden überflüssig. Dadurch fallen in der Regel auch geringere Gebühren als an zentralisierten Börsen an. Die Coins liegen auf deiner Wallet und nicht bei der Börse.

Nachteile

Kundenservice: Im Gegensatz zu CEXes gibt es bei DEXes meist keinen Support oder Ansprechpartner. Wenn du also einen Fehler machst oder Probleme auftreten, gibt es nur begrenzte Hilfemöglichkeiten (z. B. ein Community-Forum).

Hot Wallet Storage: Da die Token auf deiner eigenen Wallet liegen, bist du selbst für die Verwahrung deiner Coins verantwortlich.  

Niedrige Liquidität: DEXes sind trotz ihrer rapide steigenden Nutzerzahlen noch nicht so weit verbreitet. Deswegen kann es zeitweise zu Einschränkungen bei der Liquidität kommen. Vor allem bei kleineren Börsen. Probleme dieser Art sind allerdings eine Seltenheit und gelten aufgrund steigender Nutzung als nahezu behoben.

Kein FIAT-Krypto-Tausch: An DEXs können nur Kryptowährungen in andere Kryptowährungen getauscht werden. Ein Tausch in Fiatgeld ist nicht möglich. Du musst also zunächst eine Wallet mit Kryptoassets mit der jeweiligen dezentralen Börse verknüpfen.

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